Japans Wirtschaft verliert an Optimismus: Yen-Schwäche belastet Unternehmen
sign up

Einem aktuellen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist die Stimmung unter Japans Unternehmen gedämpfter. Die jüngste monatliche Reuters Tankan-Umfrage unter großen Dienstleistungsanbietern und Herstellern ergab im April einen Rückgang der Geschäftszuversicht im Vergleich zum Vormonat. Steigende Lebenshaltungskosten und die unsichere Wirtschaftslage in China, einem wichtigen Markt für Japan, gelten als Gründe für den Nachfragerückgang.

Laut der Umfrage belastet die Abwertung des Yen auf ein Niveau seit der Blase von 1990 die Importe, was sich negativ auf den privaten Verbrauch auswirkt. Obwohl der gesunkene Yen den Wert der Exporte steigen lässt, profitieren die Unternehmen nach der Umfrage kaum von gestiegenen Liefermengen.

Leichter Rückgang der Stimmung

Der Reuters Tankan-Index für die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe sank von 10 im Vormonat auf aktuell plus 9. Zu diesem Rückgang trugen vor allem die Chemie- und Lebensmittelindustrie bei. Im Dienstleistungssektor ging der Index von plus 32 auf plus 25 zurück, obwohl sich der Einzelhandel etwas verbessern konnte. Die zwischen dem 3. und 12. April durchgeführte Umfrage prognostiziert für beide Branchen in den nächsten drei Monaten eine leichte Verbesserung der Stimmungsindizes.

Die monatliche Reuters Tankan-Umfrage, die eng mit der vierteljährlichen Tankan-Umfrage der Bank of Japan verbunden ist, wurde durchgeführt, als der Yen mit über 153 Yen den niedrigsten Stand seit 34 Jahren gegenüber dem Dollar erreichte. Die Behörden warnten daraufhin mehrfach und betonten ihre Bereitschaft, gegen spekulative oder disruptive Wechselkursschwankungen vorzugehen. In dieser Woche kletterte der Dollar erstmals seit Langem über 154 Yen.

„Zwar scheinen die Auswirkungen des schwachen Yen den Umsatz positiv zu beeinflussen“, so ein anonymer Manager eines Chemieunternehmens gegenüber Reuters, „aber von gestiegenen Liefermengen ist nichts zu spüren.“

sign up

An der Reuters Tankan-Umfrage beteiligten sich 497 große japanische Nicht-Finanzunternehmen, von denen 235 im fraglichen Zeitraum antworteten.

Japanische Unternehmen sorgen sich um Binnennachfrage und externe Faktoren

„Zwar gibt es in Japan derzeit einen positiven Trend zu höheren Gehältern“, erklärte ein Manager eines Chemieunternehmens, „aber der Preisanstieg dämpft die Kauflust der Verbraucher bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs erheblich.“

Neben der prekären Lage der Binnennachfrage sorgen sich japanische Unternehmen auch um externe Faktoren.

„Die Nachfrage hat sich aufgrund der verzögerten wirtschaftlichen Erholung in China und der Zukunftsunsicherheit, wie etwa einer möglichen Abkopplung der US-amerikanischen und chinesischen Wirtschaft, noch nicht stabilisiert“, so ein anonymer Manager eines Papier-/Zellstoffherstellers in der Umfrage.

Der jüngste Tankan-Bericht der Bank of Japan zeigte, dass der Optimismus im Dienstleistungssektor im ersten Quartal den höchsten Stand seit 33 Jahren erreichte. Dieser Anstieg ist auf den Anstieg des inbound Tourismus und die Gewinnsteigerungen durch Preiserhöhungen zurückzuführen. Gleichzeitig ging jedoch die Zuversicht unter den großen Herstellern zurück – erstmals seit vier Quartalen in Folge.

Neue Daten vom Montag zeigten zwar eine deutliche Erholung der japanischen Kernmaschinenbestellungen, einem wichtigen Indikator für Investitionen. Diese positive Entwicklung ist ein hoffnungsvolles Zeichen für eine starke Binnennachfrage.

Die allgemeine wirtschaftliche Dynamik im bisherigen Jahresverlauf deutet jedoch auf eine weiterhin schwache Nachfrage hin, die eine kurzfristige starke Erholung bremst. Dies ist einer der Gründe, warum die Bank of Japan nach ihrem bedeutenden Schritt zur Abschaffung der Negativzinsen im vergangenen Monat eine vorsichtige Haltung gegenüber weiterer geldpolitischer Straffung signalisiert hat.

Die Reuters Tankan-Indizes werden berechnet, indem der Anteil der Befragten mit negativer Perspektive vom Anteil derjenigen mit positiver Perspektive abgezogen wird. Wenn die Zahl der Optimisten die der Pessimisten übersteigt, herrscht Zuversicht.

Fazit

Die schwache Entwicklung des Yen und die unsichere Lage in China belasten die Stimmung der japanischen Unternehmen. Steigende Kosten und sinkende Konsumfreude wirken sich negativ aus. Zwar deutet die Erholung der Kernmaschinenbestellungen auf eine stärkere Binnennachfrage hin, die Bank of Japan bleibt jedoch wegen der gedämpften Gesamtdynamik bei der Geldpolitik vorsichtig. Beobachte die Entwicklung des Yen und der chinesischen Wirtschaft genau, um die weiteren Auswirkungen auf Japans Unternehmen abzuschätzen.tunesharemore_vert

Kevin Decker

By Kevin Decker

Kevin Decker, ein erfahrener Wortschmied, hat sich darauf spezialisiert, aufschlussreiche und fesselnde Artikel über Kryptowährungen zu verfassen. Mit einem tiefen Verständnis für Blockchain-Technologie und Markttrends navigiert er durch die komplexe Welt der Krypto und liefert informative Beiträge, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Enthusiasten ansprechen. Kevins Schreibstil ist ein Leitlicht im stetig wandelnden Bereich der digitalen Finanzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert